Der Wind

Windschwärmer
Windschwärmer

Die Farben der Winde

von Yslsl » Mo 09 Jul, 2007 20:33

Die Farben der Winde

„Blau!“, dachte Ralph. Dem Wind zugewandt, sog er die Luft ein, schnupperte, analysierte, versuchte, die Feinheiten zu bestimmen.
„Ja, eindeutig blau, überhaucht von einem leichten Grünschimmer und einer Spur weiß!“
Er nickte lächelnd. Er genoss die blaue Kälte, die ihn umstrahlte.
„Die Luft riecht blau!“, für diese Aussage würden sie ihn verspotten, wieder einmal, wie so oft, der Vater, die Mutter, die Brüder, alle.
Sie alle hatten keine Ahnung. Sie wussten nicht um den alles durchdringenden Glanz, die Sattheit, die majestätische Pracht der Farben, wie sie strömten, wirbelten, sich mischten.

Niemals hatten sie den Norden gesehen, wie er wirklich war, dieses eisig helle, klare Blau, wie es brannte, brannte vor Kälte, alles erfrierend, alles verschlingend wenn der Nordwind wehte. Ralph liebte das blaue Licht, roch es, fürchtete es. Wenn er darauf nach Norden ritt, dem eisigen Atem entgegen, dem Tod entgegen, dann spürte er pures Leben.

Ostwärts richtete er sich, dorthin, wo sanftes Rot Sinne und Seele wärmte. Der Ostwind ruhte. Er ballte sich in unerreichbarer Ferne, schlafende Glut, von Braun und dunklem Ocker bedeckt, glosend, lauernd, wartend als schlafender Drache, bereit, den Himmel in Brand zu setzen, wenn der Ostwind rief. Ralf und der Drache waren Freunde. Wenn er auf ihm nach Osten ritt, dem Morgen entgegen, dem roten, würzig riechenden Glutball entgegen, dann fühlte er sich wie neu geboren.

Hitze, sengende Hitze, gleißendes Gelb und blendendes Weiß, nichts ließ sich damit vergleichen. Dort, im Süden brannte unvergänglich die wahre Flamme der Erde. Alles überstrahlte sie, alles durchflutete sie bis zur Lähmung der überwältigten Sinne. Der Südwind war wie die innere Flamme des Himmelsdrachens, der seinen Atem nährte. Nicht lange ertrug Ralph den Ritt nach Süden, der Reise zum rauchig riechenden Brennpunkt, der lockte und dennoch Verderben brachte, wie einer Motte das Licht.

Meist schwenkte er dann ab, abgeschlagen gen Westen, wo sich das Gelb des Südens und das nördliche Blau mischten zu einem angenehmen Grün. Ah, der Westwind, wie er erfrischte, wie er beruhigte, Körper und Seele umschmeichelte! Das erdig riechende Grün des Westens stand für Weisheit, Sicherheit, Ruhe und Frieden, doch auch für Alter und Tod. Melancholisches Grün.
Wenn Ralph im Westen weilte, im satten Grün badete, dann fühlte er sich satt und zufrieden …und alt.

Ralf drehte sich, Ralph fühlte. Er schnupperte und schmeckte.
Norden, Osten, Süden oder Westen, wohin sollte die Reise gehen?
Wohin nur, wohin?

Als der Wind erstarb und die Farben verblassten, verschob hatter er seine Entscheidung getroffen. Er begab sich in seine farblosen, geruchlosen vier Wände.
Den Blindenstock ließ er achtlos an der Tür lehnen.
Er kannte den Weg.

 

 

 

 

Mit welcher Farbe streiche ich die Winde

Beitragvon Taucher2207 » Fr Aug 14, 2009 11:45

Hallo Rücker,
ich bin dabei meine alte Formek Winde aufzuarbeiten. Jetzt frage ich mich bzw. Euch, was für eine Farbe verwende ich zum streichen? Nicht die Farbe der Farbe sondern die Art bzw. der Hersteller sind für mich interessant. Sollte es ein 2K -Lack sein oder Hammerit oder genügt Baumarktfarbe, streichen oder Spritzen ?

Für ein paar Tipps wäre ich dankbar
Gruß an Alle